Beileibe kein Standardschema

Im Herzen Münchens setzten die Stadtwerke München mit Swegon ein Großwärmepumpenprojekt um, das nicht nach Schema F ablief. In der Planungsphase entschieden sich Akteure für eine direkte Anbindung der Wärmepumpe an das Münchener Grundwasser, um Platz zu sparen und die Anlageneffizienz zu steigern. Zudem wurde die Anlage geteilt eingebracht, da die Zugänge weder tragfähig noch groß genug für eine gewöhnliche Installation waren.

Die zentrale Herausforderungen

  • Einbindung ins lokale Fernwärmenetz
  • Bereitstellung von ca. 2 MW Kälte und 2 MW Wärme
  • Ausfallsicherheit (Redundanz)
  • Minimierung der Treibhausgasemissionen zur Energiebereitstellung

Umsetzung

Swegon unterstützte sowohl den Contractor, die Stadtwerke München, als auch das Planungsbüro in Frankfurt bei der versorgungstechnischen Planung der Anlage. Aus der erste Idee  entwickelten die Beteiligten eine dreiteilige, redundante Lösung. Zum Einsatz kamen schlussendlich drei Anlagen: Eine Hybridmaschine zur gleichzeitigen Bereitstellung von Wärme und Kälte (1.300 kW), eine Wärmepumpe (760 kW) und ein Kaltwassersatz (760 kW).

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Das System wurde direkt (ohne dazwischen geschalteten Wärmetauscher) an das Grundwasser angeschlossen. Weil die direkte Anbindung höhere Anforderungen an das Material stellt, das mit dem Wärmeträger in Berührung kommt, wurde die Anlage in ihrer Seewasserausführung geplant. Die Vorteile der unmittelbaren Anbindung sind die höhere Anlageneffizienz und der geringere Platzbedarf gegenüber einer gewöhnlichen Lösung mit einem zusätzlichen Wärmetauscher. Ebenfalls zur Effizienzsteigerung sind alle Pumpen mit Frequenzumrichter ausgestattet.

Einbringung geteilt

Da die Zufahrtswege zu eng, die Deckenhöhen zu niedrig und die Traglasten der Böden zu gering für eine normale Einbringung waren, lieferte Swegon die Anlagentechnik zerlegt. So konnten die Komponenten separat eingebracht und vor Ort montiert werden.

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Insgesamt wurde der Maschinenraum aufwändig geplant und besitzt schlussendlich zwei Ebenen. Unten sind die Maschinen, oben die Regelungstechnik und Verteilung untergebracht.

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Swegon wurde als Lieferant ausgewählt, weil das Unternehmen einen Werkskundendienst vor Ort vorweisen kann. In diesem Zusammenhang schulte der Swegon Werkskundendienst mehrere Stadtwerke-Trupps, um den dauerhaften Anlagenbetrieb sicherzustellen. Zudem begleitete Swegon das Projekt von Anfang bis Ende beim Planer und Auftraggeber. Zuletzt löste Swegon das Problem mit der beschränkten Einbringsituation mit zerlegten Anlagen.

projektablauf

 

 

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