Lohnt sich bedarfsgesteuertes Innenraumklima?

Wir glauben, dass sich die Investition in ein bedarfsgesteuertes System schnell auszahlt.

Anfangs kostet ein bedarfsgesteuertes System oft mehr als eine Lösung für Lüftung mit konstantem Volumenstrom. Mit der höheren Investition erhalten Sie jedoch niedrigere Betriebskosten, einen höheren Immobilienwert und steigern darüber hinaus die Produktivität der Menschen, die sich im Gebäude aufhalten. In diesem Blogbeitrag analysieren wir, wie viel teurer bedarfsgesteuerte Systeme wirklich sind und welche Hauptfaktoren zur Amortisation der Investition beitragen.

Produktivität trägt zu Einsparungen bei

Ein Faktor, der häufig übersehen wird, wenn es um Investitionen und Einsparungen geht, ist die Produktivität der Menschen, die sich im Gebäude aufhalten. Das Raumklima ist stark mit dem menschlichen Wohlbefinden und der Leistungsfähigkeit verbunden. Mit einem bedarfsgesteuerten Raumklima können Sie das Raumklima auf individueller Ebene anpassen, was sich positiv auf die Leistung auswirkt. Und das sich dies lohnt zeigt belegt beispielsweise die 3-30-300 Regel: Sie besagt, dass eine kleine Investition (3) in ein energiesparendes bedarfsgesteuertes System zwar Betriebskosten reduziert (30), dass der wahre Mehrwert aber in der gesteigerten Produktivität und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter liegt (300).

Senkung der Betriebskosten

Zudem senkt ein bedarfsgerechtes Raumklima die Betriebskosten auf vielfältige Weise. Mit Hilfe von Sensoren wird das Raumklima gemessen und bedarfsgerecht gesteuert, was sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel schont.

Schulen sind ein gutes Beispiel dafür, dass ein bedarfsgesteuertes Raumklima die Betriebskosten erheblich senken kann. Eine Studie zeigt, dass es möglich ist, im Vergleich zur Lüftung mit konstantem Volumenstrom bis zu 80 % der Energie für die Luftaufbereitung und bis zu 40 % der Energie für Kühlung und Heizung einzusparen. Eine andere Studie, die in einer Schule durchgeführt wurde, zeigte noch größere Einsparmöglichkeiten bei der Heizenergie. In dieser Schule sind die Räume nur maximal 30 Minuten pro Tag oder 110 Stunden im Jahr belegt, die restliche Zeit ist die Belegung deutlich geringer. Beim Vergleich des Heizenergieverbrauchs/Jahr zwischen Lüftung mit konstantem Volumenstrom und bedarfsgesteuertem Raumklima sind die Unterschiede deutlich:

  • Lüftung mit konstantem Volumenstrom verbraucht 35,07 MWh/Jahr.
  • Ein bedarfsgesteuertes Raumklima verbraucht 6,47 MWh, was eine Reduzierung von mehr als 80 % bedeutet.

Mit einem vernetzten System können sogar Service und Überwachung des Betriebs aus der Ferne erfolgen - das spart Zeit und Geld. Darüber hinaus bedeutet die individuelle Steuerung des Raumklimas eine Reduzierung der Anzahl von Fehlermeldungen und der damit verbundenen Kosten um bis zu 25 %.

Investitionskosten

In einer Studie, die den Installationspreis und den Energieverbrauch für verschiedene Systemtypen in einer Schule mit 16 Räumen verglich, war die Umsetzung eines bedarfsgesteuerten Systems etwa 30 % höher als für ein System mit konstantem Volumenstrom. In Anbetracht dessen kann die Lüftung mit konstantem Volumenstrom mit ihrer geringeren Anfangsinvestition die richtige Option für kleinere Projekte sein, bei denen der Bedarf nicht so hoch ist, aber die Investitionskosten ein kritischer Faktor sind. Um ein akzeptables Komfortniveau zu erreichen, riskiert diese Lösung jedoch, aufgrund mangelnder Energieeffizienz und Flexibilität langfristig teuer zu werden.

Ein bedarfsgesteuertes Raumklimasystem ist energieeffizient, da das System genau nach Bedarf liefert.

Ein bedarfsgesteuertes Raumklimasystem ist energieeffizient, da das System genau nach Bedarf regelt. Es lüftet, kühlt und heizt weder zu viel - was Energie kostet - noch zu wenig - was den Komfort beeinträchtigt, sondern nur so viel, wie benötigt wird.

Wenn Sie sich für ein System mit drahtloser Kommunikation entscheiden, sind Sie gleichzeitig flexibler, da sich die Installationszeit deutlich verkürzt, da keine Kommunikationskabel verlegt werden müssen und das Risiko falscher Anschlüsse entfällt. Auch die Logistik im Bauprozess wird vereinfacht, da die Produkte nicht vorkonfiguriert werden müssen. Eine Studie zeigt, dass durch den Einsatz von drahtlosen Klimaprodukten und -sensoren 80-330 Euro an Installationskosten pro Gerät im Vergleich zu einem gleichwertigen bedarfsgesteuerten System, das nicht drahtlos ist, eingespart werden können.

Gesteigerter Immobilienwert

Es gibt viele verschiedene Aspekte, die den Wert einer Immobilie beeinflussen. Die Wahl der Lüftungs- und Raumklimasysteme beeinflusst mehrere davon, wie z. B. niedrige Betriebskosten und ein individuell angepasstes Raumklima (was zu einer höheren Produktivität beiträgt). Eine hohe Klassifizierung in verschiedenen Gebäudezertifizierungsprogrammen und Flexibilität können sich ebenfalls auf den Wert der Immobilie auswirken.

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Umweltzertifizierungen deutlich gestiegen. Die Nachfrage nach einem kontrollierten Raumklima, das sowohl energieeffizient als auch umweltfreundlich ist, trägt stark zu einer hohen Klassifizierung in verschiedenen Zertifizierungsprogrammen wie BREEAM Outstanding und LEED Platinum bei. Umweltzertifizierungen wirken sich oft positiv auf den Wert des Gebäudes und die Miete pro Quadratmeter aus. Der Wert eines Gebäudes kann um bis zu 26% und die Miete um 6% steigen, wenn die Immobilie zertifiziert ist. Darüber hinaus sehen 62% der Immobilienbesitzer einen positiven Effekt auf den Immobilienwert im Zusammenhang mit einer hohen Umweltzertifizierung.

Ein drahtloses System trägt zu flexiblen Gebäuden bei, die eine effizientere Nutzung der Räumlichkeiten ermöglichen und den Prozess bei Renovierungen und Umnutzungen vereinfachen. Wenn die Anforderungen an das System angepasst werden müssen, z. B. wenn Wände versetzt werden oder sich die Aktivitäten in den Räumlichkeiten ändern, kann das System einfach geändert werden, ohne dass ein Umbau zu teuer ist.

Wie schnell sich eine Investition in ein bedarfsgesteuertes Raumklima im Vergleich zu einer Lüftung mit konstantem Volumenstrom amortisiert, lässt sich nur schwer pauschal beziffern, da es von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich ist. Die bereits erwähnte Studie in einer Schule zeigt, dass sich die Investition in ein bedarfsgesteuertes Raumklimasystem im Vergleich zu einer Lüftung mit konstantem Volumenstrom in Bezug auf die Energieeinsparung nach etwa 4 Jahren amortisiert. Ein Grund dafür ist der geringe Belegungsgrad, der die Möglichkeit zur Energieeinsparung mit sich bringt. Generell lässt sich über bedarfsgesteuerte Systeme sagen, dass Sie niedrige Betriebskosten, ein komfortables, individuell angepasstes Raumklima, eine erhöhte Leistungsfähigkeit und die Möglichkeit zur Umweltzertifizierung des Gebäudes nach höchsten Standards erhalten. Durch die Wahl eines drahtlosen Systems lassen sich außerdem die Installationskosten im Vergleich zu einer drahtgebundenen Variante erheblich reduzieren.

Quellen:

Wireless demand controlled ventilation – a cost-benefit analysis and comparison of installation
costs, Jens Kunter Bergersen, 23/05/2019

Making school buildings more energy efficient through demand controlled ventilation.
Evelina Lann & Julia Lysén, 2011
https://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:420664/FULLTEXT01.pdf
Juha Pasila, Demand controlled ventilation in school buildings, 2013, Seinajoki university of applied sciences.

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