Bei der Auswahl einer Lüftungsanlage für beengte Platzverhältnisse gibt es oft keinen eigenen Technikraum oder dort ist bereits andere Haustechnik installiert. Im Folgenden geht es um einige Punkte, die bei Lüftungslösungen bei wenig verfügbarem Raum wichtig sind.
Effiziente Raumausnutzung
Lüftungsgeräte, die sich den örtlichen Begebenheiten anpassen lassen, erleichtern die Planung. Dazu gehören kompakte Anlagen mit Abgängen nach oben oder Anlagen, die sich in Zwischendecken (s. Abbildung unten) oder Schränken integrieren lassen.
Zu laut macht schnell krank
Raumklimakomfort vs. Investitionskosten vs. effizienter Betrieb?
Die drei Rahmenbedingungen Raumklimakomfort, Energieeffizienz und Investitionskosten bestimmen jede Lüftungsplanung. Da machen Lösungen im Bestand keine Ausnahme. Hinzu kommt sogar, dass man im Bestand mit den baulichen Voraussetzungen rechnen muss. Eine bedarfsgerechte Regelung ermöglicht mit einem vertretbarem Aufwand einen hohen Komfort bei einem ressourcenschonenden Betrieb. Klare planerische Vorteile bieten beispielsweise Technologien, deren Sensoren kabellos eingebunden werden, oder solche Lösungen, die flexibel auf Raumnutzungsänderungen reagieren. In jedem Fall sollten Fühler möglichst genau die Raumklimaqualität (VOC bzw. CO2- Gehalt) messen, um bedarfsgerecht auf Veränderungen reagieren zu können (und keine Energie zu verschwenden).
Video: Regelung per Funk mit Swegon WISE
Rotationswärmetauscher oder Plattenwärmetauscher?
Ein Wärmetauscher überträgt die Heiz- oder Kühlenergie im Raum auf die frische Zuluft und spart so erhebliche Mengen an Energie. Es gibt zwei Hauptlösungen für den Wärmeaustausch in Lüftungsgeräten: Platten- oder Rotationswärmetauscher. Nur selten kommen andere Wärmetauscher zum Einsatz. Ein Plattenwärmetauscher hat getrennte Leitungen für die Abluft und die Zuluft und tauscht nur Wärme zwischen ihnen aus. Bei einem Rotationswärmetauscher hingegen handelt es sich um einen motorisierten, radförmigen, rotierenden Wärmetauscher, der Wärme von der Abluft in die Zuluft oder aus der Zuluft in die Abluft transportiert.
Bei der Auswahl des Wärmetauscherprinzips kommt es auf das Anwendungsgebiet an: Befindet sich das Gebäude in einer trockenen Umgebung oder muss besonders auf ausreichend relative Luftfeuchte geachtet werden, ist der Rotationswärmetauscher meist die richtige Wahl. Er kann nämlich sehr effizient Feuchte aus der Abluft zurückgewinnen. Zudem sind Anlagen mit Rotationswärmetauscher in vielen Fällen kompakter. Versorgt das Lüftungsgerät demgegenüber Küchen oder andere Räume mit Geruchsbelastung, ist ein Plattenwärmetauscher die sichere Wahl. Dort bleiben nämlich die Ab- und Zuluft voneinander getrennt.
Was haben wir also gelernt?
Zusammenfassend ergeben sich bei Lüftungslösungen im Bestand ähnliche Herausforderungen wie im Neubau. Im Zentrum stehen die drei Kriterien Investitionskosten, Energieeffizienz im Betrieb und Raumklimakomfort. Zusätzlich erfordern der geringe Platzbedarf, die baulichen Vorbedingungen und die Nutzungsart wohlüberlegte Lösungen.
Unsere kompakten Lüftungsgeräte für kleinere Anwendungen der Serie GLOBAL und das funkbasierte System zur Bedarfsregelung WISE bieten spannende Ansätze auch für Lösungen im Bestand. Ihr konkretes Projekt unterstützen wir mit unserer Planungsexpertise gerne.
Zum Titelbild: Bildquelle: Von Arild Vågen - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29880320) Am Standort des Berliner Kuriers wurden insgesamt 69 kleinere Lüftungsgeräte in nachträglich angelegten Räumen installiert.
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