Angesichts der vielen anspruchsvollen Nachhaltigkeitsziele unserer Zeit ist es nicht überraschend, dass Menschen sich fragen, warum bestimmte Produkte so aussehen oder funktionieren, wie sie es tun. Doch wenn alternative Lösungen untersucht werden, erweisen sich Faktoren wie Funktionalität oder Lebensdauer oft als erhebliche Hindernisse. Was wäre, wenn jemand sich nicht von diesen Hindernissen abschrecken liesse, sondern stattdessen ein Produkt erschaffen würde, das ein völlig neues „Gewand“ annimmt? Unser Experte, Martin Ottersten, Entwicklungsingenieur für Forschung & Innovation, stellt in diesem Blogbeitrag eine bahnbrechende Erprobung vor.
Die Bauindustrie steht als eine der CO2-intensivsten Branchen der Welt vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die Minimierung der Umweltbelastung entlang der Wertschöpfungskette aller Bauprojekte ist entscheidend, weshalb Massnahmen wie Wiederverwendung und Reduzierung für Immobilienbesitzer, Architekten, Designer, Installateure und viele andere in der Branche oberste Priorität haben.
Im Kontext der Nachhaltigkeit lohnt es sich, einen der ältesten Baustoffe der Menschheitsgeschichte erneut zu betrachten – Holz. Holz erlebt in der modernen Architektur ein Comeback, da Brettsperrholz (CLT) den Bau höherer und komplexerer Holzstrukturen ermöglicht. Dieses technisch gefertigte Holzprodukt bietet eine nachhaltige Alternative zu traditionellen Baumaterialien wie Beton und Stahl.
Eine Lüftungsanlage aus Holz
Als die GOLD-Lüftungsanlage 1994 auf den Markt kam, war sie ein völlig neues Konzept, das die Industriestandards neu definierte. Mit ihrem wegweisenden Design und innovativen Funktionen setzte sie neue Massstäbe für Energieeffizienz und Leistung. Drei Jahrzehnte später bleibt GOLD das Herzstück unseres Angebots – doch damit geben wir uns nicht zufrieden. Eines Tages kam in unserer Fabrik in Kvänum die Idee auf: „Was wäre, wenn wir dieselbe Lüftungsanlage herstellen würden – aber aus Holz?“
Da Holz nicht nur für tragende Bauteile, sondern auch für Innenwände in Gebäuden als Baustoff ein Comeback feiert, ergibt das Konzept einer Lüftungsanlage mit Holzeinfassung tatsächlich Sinn. So ergänzt die Lüftungsanlage die Gesamtarchitektur moderner Holzbauten und reduziert gleichzeitig die CO2-Emissionen.
Reduzierung des gebundenen CO2
Mit diesen Überlegungen haben wir beschlossen, die Idee einer Lüftungsanlage aus Holz in die Tat umzusetzen. Das Gehäuse einer Lüftungsanlage besteht traditionell aus einer äusseren und inneren Schicht aus verzinktem Stahl. Durch den Einsatz von recyceltem Stahl in der Produktion von GOLD haben wir die Umweltbelastung nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kunden erheblich reduziert. Dennoch macht der Stahl fast 60 Prozent des gebundenen Kohlenstoffs aus. Indem wir eine GOLD-Grösse 005 aus Brettsperrholz (CLT) gebaut haben, konnten wir den CO2-Fussabdruck um 40 Prozent reduzieren. Bei einer grösseren Einheit wäre diese Einsparung noch grösser, da der Stahlanteil mit der Grösse der Einheit wächst. Holzprodukte binden Kohlenstoff während ihrer gesamten Lebensdauer, was dazu beiträgt, die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre zu reduzieren. Derzeit kann dies nicht als negativer Wert angerechnet werden, aber wenn dies in Zukunft erlaubt wird, würde die Reduktion im Vergleich zu einer Stahleinheit 60 Prozent betragen.
Zukünftige Innovationen bei Materialwahl
Bislang haben wir zwei funktionsfähige Prototypen der hölzernen GOLD RX 005 gebaut. Diese Einheiten sind Konzeptprodukte, die nicht auf dem Markt erhältlich sind. Doch als Pioniere im Bereich Lüftungsanlagen ist dies unser Weg, neue Wege für die Zukunft zu finden. Und während wir unsere Entwicklungen fortsetzen, gibt uns die Tatsache Zuversicht, dass die Holzfasern in den bestehenden Einheiten das vollständige Recycling des Gehäuses ermöglichen – einschliesslich Türen und Dämmung. Um weitere Fortschritte zu erzielen, werden wir weiterhin neue Materialien testen, um die Anlage von morgen zu entwickeln und die Industriestandards erneut zu definieren.
Erfahren Sie mehr über unsere GOLD-Lüftungsanlage und unsere RE:3-Nachhaltigkeitsinitiativen.