Mythos-Mittwoch: Feuchterückgewinnung geht nur im Winter und ist ineffizient

Vor allem auf dem europäischen Markt stellen wir häufig fest, dass die Spezifikationen für die Feuchterückgewinnung nicht ausreichend sind. Oft wird nur eine Spezifikation für die hygroskopischen Rückgewinnungsräder verlangt. Leider lässt diese häufige Spezifikation fast jede Art von Feuchterückgewinnung und jede Beschichtungsqualität zu. Bei der Spezifikation von hygroskopischen Rotoren ist der Wirkungsgrad der Feuchterückgewinnung im Winter niedrig (10-40%) und im Sommer kaum vorhanden. Das Eurovent-Zertifizierungsprogramm für Energierückgewinnungsräder (AARE) stuft Energierückgewinnungsräder mit hohen Feuchterückgewinnungsgraden als Sorptionsräder ein. Diese Produkte müssen einen Feuchterückgewinnungsgrad von mindestens 70% des Temperaturwirkungsgrades aufweisen. Das heißt, wenn der Temperaturwirkungsgrad 80 % beträgt, muss die Feuchterückgewinnungsrate unter sommerlichen Testbedingungen mindestens 70 % * 80 % = 56 % betragen. Derselbe Bereich der Feuchterückgewinnungseffizienz wird auch im Winter erreicht.

Ein Blick auf die Zertifizierungsdaten auf der Eurovent-Zertifizierungshomepage des AARE-Programms zeigt, dass bei einem Luftstrom von 1 m/s (Luftgeschwindigkeit über dem Rotor) eine Rückgewinnungseffizienz von über 90 % erreicht werden kann, und bei 2 m/s finden wir viele Produkte und mehr Anbieter, die eine Rückgewinnungseffizienz von bis zu 80-90 % erreichen.

Bei Energiekostenberechnungen mit einer Feuchterückgewinnungsrate von 50 % haben wir also ein enormes Verbesserungspotenzial. Aus der Sicht der Feuchterückgewinnung könnte die Lüftung ein viel geringerer Verbraucher der Befeuchtung sein. Moderne Energierückgewinnungskomponenten können den größten Teil der Feuchtigkeit in das Gebäude zurückführen und damit die Befeuchtungskosten drastisch senken.

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Swegon stellt seine Wärmeräder selbst her, bezieht also keine Rotoren von Drittanbietern. Die jeweiligen Wirkungsgrade der Feuchterückgewinnung ermitteln wir projektbezogen anhand der regionalen Bedingungen und kundenseitigen Anforderungen.

Hier ein Beispielauszug aus einer projektbezogenen Gerätekarte (Region Mitteldeutschland):

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Interessante Links:

Quelle:

Schreck, Timo, "Clearing up some myths in humidity recovery" in REHVA Journal 6:2021

 

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