Hocheffizientes Wärmepumpenkonzept für Business Campus in München

Hocheffizientes Wärmepumpenkonzept für Business Campus in München
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Die Wärmewende und Dekarbonisierung erfordert verstärkte Nutzung erneuerbarer Wärmequellen. Eine Möglichkeit hierfür ist die energetische Nutzung von Außenluft oder oberflächennahem Grundwasser als Wärmequelle für Wärmepumpen. Luft-/Wasser-Wärmepumpen eignen sich dort, wo kein oberflächennahes Grundwasser zur Verfügung steht und sind kostengünstiger und einfacher zu installieren. Grundwasser-Wärmepumpen hingegen bieten eine höhere Effizienz.

Bis 2045 müssen rund 11.700 Kommunen in Deutschland ihre Wärmeversorgung umstellen, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen ist dabei ein wichtiges Ziel. Durch die Nutzung aller verfügbaren Energiequellen können Gemeinden, Quartiere und Städte ihre Energieeffizienz steigern.

Um zwei Neubauten am Campus „Neue Balan“ in München klimaneutral zu beheizen und zu kühlen, haben die Stadtwerke München mit Swegon zusammen ein umweltschonendes und wirtschaftliches Energiekonzept entwickelt. Hierbei wird Grundwasser als Wärmequelle genutzt. Daraus haben sich dann folgende Rahmenbedingungen ergeben:

  • Kälte 17/20°C aus Grundwasser: 2,20 MW       
  • Kälte 8/14°C aus Grundwasser mit Kältemaschine: 0,75 MW
  • NT-Wärme 40/30°C aus Grundwasser mit Wärmepumpe: 2,20 MW
  • HT-Wärme 70°C aus Fernwärme: 0,70 MW

Schema des Fernkältenetzes der Stadtwerke München

1 Fernkältenetze der Stadtwerke München versorgen unter anderem das Projekt „Neue Balan“ in der Balanstraße im Münchner Osten; Bild: Stadtwerke München


Die Stadtwerke München erschließen oberflächennahes Grundwasser mit Hilfe von Horizontalfilterbrunnen zur Entnahme und Wiedereinleitung. Ein Leitungsnetzt transportiert das geförderte Wasser zu den Gebäuden und zurück zu den Wiedereinleitungsbrunnen. Für den Transport wurden unisolierte PE-Rohre verwendet.

Aufgrund begrenzter Platzverhältnisse mussten die technischen Anlagen eng auf zwei Ebenen in den Gebäuden platziert werden. Die begrenzten Raumverhältnisse stellten eine Herausforderung dar, wurden jedoch durch spezielle Maßnahmen bewältigt. Swegon brachte hier die drei Maschinen in Teilstücken ein.
Einbringung einer Wärmepumpe und Kältemaschine eine Garage über
1 Die Einbringung der Wärmepumpen und Kältemaschinen von Swegon war nur über die Garage möglich; Bild: Swegon
Ein besonderes Merkmal des Projektes ist die Verwendung einer Hybridmaschine, die sowohl für die Kühlung als auch zum Heizen genutzt werden kann. Überschüssige Abwärme wird in einen Warmspeicher geleitet und die Kälte in einen Kaltspeicher, um eine energieeffiziente Energieversorgung zu gewährleisten.
Schema_Betriebsfaelle
1 Lösungsübersicht und Betriebsfälle; Bild: Stadtwerke München
Die zentrale Steuerung der Anlagen spielt eine entscheidende Rolle für die optimale Nutzung der Energie. Mit 17 unterschiedlichen Regelungszuständen sorgt sie dafür, dass die Maschinen effizient zusammenarbeiten und die Energie bestmöglich verschoben wird. Das Projekt „Neue Balan“ in München dient als Beispiel für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung. Die Umwandlung eines ehemaligen Industrieareals in einen modernen und umweltfreundlichen Stadtteil zeigt, wie durch sorgfältige Planung und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren hohe Ansprüche erfüllt werden können.
Kältemaschine auf Baustelle
1 Montage vor Ort im unteren Bereich des Areals; Bild: Swegon
Ein wichtiger Punkt war auch die Berücksichtigung der besonderen baulichen Gegebenheiten. Die niedrigen Deckenhöhen und geringen Traglasten der Zufahrtswege stellten zusätzliche Herausforderungen dar. Durch die sorgfältige Planung und die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Planungsbüro, Anlagenbau und dem Hersteller Swegon konnten die hohen Ansprüche an dieses spezielle Projekt erfüllt werden.

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