Gesunde Gebäude machen Menschen produktiver

In den letzten Jahren erlebte die Lüftungsbranche einen Wandel: Die Nutzer von Gebäuden verstehen heute viel besser als noch vor einigen Jahren, wie sehr das Innenraumklima unsere Gesundheit und Produktivität beeinflusst.

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Hochwertiges Innenraumklima ist kein Kinderspiel. Vielmehr ist es ein komplexes System aus den Kenngrößen Luftqualität, Geräuschpegel, Temperatur, Luftfeuchte, Licht und Nutzungsdichte. Allein die Zahl dieser Einflussfaktoren zeigt schon, dass unser Job als Spezialist für Gebäudetechnik anspruchsvoller geworden ist. Frische Luft mit der richtigen Temperatur in Räume transportieren, reicht nicht mehr.

Sparen, sparen, sparen

Die weltweite Finanzkrise in 2008 verhalf dem Prinzip des „value engineering“, des „wertorientierten Ingenieurwesens“ zu einer beispiellosen Blüte. Eigentlich ist damit nachhaltiges Bauen gemeint - die beste Lösung aus einer ganzheitlichen Perspektive, über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg. Im besten Fall berücksichtigt „value engineering“ die Planung, die Ausführung, den Betrieb, gegebenenfalls eine Umnutzung und schließlich den Abbruch eines Gebäudes.

In der Realität ging es in der Ausschreibungsphase zu oft um möglichst niedrige Investitionskosten. Die Betriebskosten (und die Betriebseffizienz) wurden sträflich vernachlässigt. Dabei hat das World Green Building Council, eine nicht-gewinnorientierte Bewegung für nachhaltige Bauen, errechnet, dass Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz die jährlichen Betriebskosten eines Geschäftsgebäudes um bis zu 9 Prozent senken können.

Nachhaltig, nachhaltig, nachhaltig

Die Betriebskosten sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um den nachhaltigen Wert eines Gebäudes geht. Trüge das Bauwerk auch noch zur Verbesserung der mentalen Leistung der Belegschaft bei, würde es seine Nutzer glücklicher, zufriedener, ja, gesünder machen – dann gewänne es gewaltig an Wert.

IEQ+graph WELL

Das Wohlbefinden beeinflusst nämlich in hohem Maße, wie produktiv Menschen sind. Unsere kognitiven Fähigkeiten (wahrnehmen, erinnern, kommunizieren) verschlechtern sich maßgeblich, wenn unser Aufenthaltsraum zu kalt, zu warm, zu feucht, zu trocken oder zu sehr mit CO2 gesättigt ist. Messen und regeln wir jedoch bedarfsgerecht die Kenngrößen für ein gutes Innenraumklima, kann ein Gebäude die Produktivität der darin arbeitenden Menschen deutlich steigern.

Vorausschauend Planen

Notwendig für ein dauerhaft produktives Innenraumklima ist es, die wichtigen Kenngrößen zu kennen, zu beobachten und zu regulieren. So weit, so offensichtlich. Bestenfalls sind die Kenngrößen schon in der Planungsphase bekannt und fließen in eine bedarfsgerechte Auslegung der einzelnen Haustechnikkomponenten (u. a. Energiebereitstellung, Wärme- und Kälteverteilsystem, Lüftungsanlage, Verschattung, Beleuchtung, Be- und Entfeuchtung) ein.

Wenn die Systeme miteinander reden

Die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten ist vor allem im Betrieb wichtig, da sich die Subsysteme gegenseitig beeinflussen. Beispielsweise beeinflussen Jalousien sowohl die Beleuchtungssituation als auch die Raumtemperatur. Hinzu kommen unterschiedliche Nutzungsszenarien, auf die die Haustechnik reagieren sollte: Einem Tag der offenen Tür begegnet das versorgungstechnische System bestenfalls automatisch anders als der Betriebsruhe über Weihnachten. Präsenzmelder können dem Gebäude, zum Beispiel, Aufschluss über die momentane Gebäudenutzung geben.

Unterm Strich kennen wir die Faktoren schon ganz gut, die ein Innenraumklima bedingen, dass uns glücklicher und leistungsfähiger macht. Spezialisten wie Swegon haben auch die passende Technologie in petto. Was uns jedoch noch manchmal fehlt, ist die Möglichkeit, frühzeitig mit den Planern und Architekten über das Nutzungskonzept eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus zu sprechen. Wenn uns dies künftig besser gelingt, werden Gebäude rentabler und die Menschen darin produktiver.

Zur Vertiefung: (englischsprachige) Einführung in die Luftqualität in Räumen

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