Wenn über den Klimawandel gesprochen wird, denkt man oft zuerst an die unmittelbaren Auswirkungen steigender Temperaturen auf Natur und Biodiversität. Aber was passiert, wenn wir den Fokus auf Gebäude und Menschen legen? Was rückt dann in den Mittelpunkt der Diskussion?
Fabio Polo, Leiter des Strategischen Produktmanagements in unserem Kühlbereich, beleuchtet einige bekannte Fakten und gibt Empfehlungen für die Zukunft.
Die Europäische Umweltagentur stellt in einem ihrer Berichte fest, dass die Temperaturen in ganz Europa steigen, die Bevölkerung altert und die Urbanisierung eine Tatsache ist. Diese Faktoren zusammen erhöhen die Gefährdung und Anfälligkeit der Bevölkerung gegenüber Hitze. Laut derselben Quelle haben Hitzewellen zwischen 1980 und 2020 in den 32 Mitgliedstaaten der EWR etwa 100.000 Todesopfer gefordert. Das entspricht rund 90 % aller Todesfälle, die mit extremen Klimaereignissen in Verbindung stehen. Diese Zahl schliesst den rekordverdächtigen Sommer 2003 mit ein, nicht jedoch den Sommer 2022, in dem langanhaltende Hitzewellen über 60.000 Todesfälle verursachten.
In ganz Europa verbringen Menschen etwa 90 % ihres Lebens in Innenräumen. Deshalb spielen Gebäude eine entscheidende Rolle beim Schutz vor extremen Wetterbedingungen. Damit sie diesen Schutz bieten und zugleich Komfort und Wohlbefinden fördern können, müssen Gebäude zweckmässig geplant, gebaut, renoviert und instandgehalten werden.
Gebäude, die nicht ausreichend gebaut oder instand gehalten sind, greifen häufiger auf ineffiziente Kühlsysteme zurück, die den Klimawandel zusätzlich negativ beeinflussen können. Gleichzeitig ist in Teilen Europas das Heizen die energieintensivste Aktivität in Gebäuden. Deshalb werden Neubauten und Renovierungsprojekte zunehmend mit zusätzlicher Wärmedämmung ausgestattet, um den Heizbedarf zu senken. Allerdings besteht in den wärmeren Monaten das Risiko der Überhitzung, da der Wärme- und Luftaustausch zwischen Innen- und Aussenbereich begrenzt ist.
Kühlungsbedenken
Derzeit macht Kühlung nur einen kleinen Teil des gesamten Energiebedarfs von Gebäuden in der EU aus. Angesichts aktueller Entwicklungen wird jedoch erwartet, dass dieser Bedarf in wenigen Jahren deutlich ansteigen wird. Neben dem grundlegenden Problem eines wachsenden Kühlbedarfs und dem damit verbundenen höheren Energieverbrauch, gibt es weitere Herausforderungen:
Stromspitzenlasten und Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von Kältemitteln.
Stromspitzenlasten sind in erster Linie eine Frage der Kapazität, aber ein Stromausfall während einer Hitzewelle stellt plötzlich auch ein Risiko für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen im Gebäude dar. Die Treibhausgasemissionen, die mit der Nutzung von Fluorkohlenwasserstoffen (HFKWs) verbunden sind, die in herkömmlichen Kühlsystemen weit verbreitet sind, sind tausendfach klimaschädlicher als CO₂. Selbst ein geringer Anstieg ihres Einsatzes kann erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben.
Massnahmen der EU
Als Reaktion hat die Europäische Union eine Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, darunter die Renovation Wave und „Fit for 55“. Beide zielen darauf ab, nachhaltige Lösungen für das Raumklima, soziale Gerechtigkeit und grössere Widerstandsfähigkeit zu fördern. Ein zentrales Anliegen ist dabei die energetische Sanierung, um den zukünftigen Energiebedarf in Gebäuden zu bewältigen. Darüber hinaus investiert die EU in die dekarbonisierte Energieerzeugung und verfolgt seit 2015 einen konsequenten Plan zum schrittweisen Abbau von HFKWs.
Wo steht die Kühlungsbranche in all dem?
In mancher Hinsicht scheint die Branche langsam auf diese neuen Anforderungen zu reagieren und hat die Entwicklungen noch nicht vollständig erfasst. Es wirkt, als wäre die Abfolge der Ereignisse und der nötigen Maßnahmen nicht klar definiert. Bei Swegon hingegen erkennen wir die bevorstehenden Herausforderungen. Nicht nur aus einer übergeordneten Perspektive, sondern insbesondere auch im Detail, speziell im Bereich Heizung, Lüftung und Klimatisierung (HLK).
Wir haben einen proaktiven Ansatz gewählt.
Unsere Analyse zeigt Folgendes:
Im Zusammenhang mit wachsendem Kühlbedarf und der Notwendigkeit, bei Hitzewellen sichere Innenräume zu gewährleisten, mag der Einsatz von Wärmepumpen zunächst ungewöhnlich erscheinen. Allerdings sind die meisten heute auf dem Markt verfügbaren Wärmepumpen reversible Geräte, die sowohl heizen als auch kühlen können.
Eine reversible Wärmepumpe ist im Grunde zwei Systeme in einem. Ein Gebäude, das derzeit mit einem Heizkessel beheizt wird, könnte bald zusätzlich eine Klimaanlage benötigen, um im Sommer einen ausreichenden Schutz für die Menschen im Inneren zu bieten.
Aus Sicht der Nachhaltigkeit hat eine einzelne reversible Einheit in der Regel einen geringeren CO₂-Fußabdruck als zwei getrennte Systeme. Und der Wechsel von einem fossil betriebenen System zu einer Lösung, die mit dekarbonisierter Energie arbeitet, ist ein echter Gewinn.
ZETA Zero von Swegon
Lernen Sie ZETA Zero kennen – eine reversible Wärmepumpe, die den bestehenden Heizbedarf effizient deckt und dank ihrer präzisen Regelung sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Kühlbedarf zuverlässig erfüllt. Sie ist eine 2-in-1-Lösung: Heizen und Kühlen in einem einzigen Gerät. Darüber hinaus kann ZETA den Energiebedarf zwischen Heiz- und Kühlperioden ausbalancieren und so helfen, eine gleichmäßigere Lastverteilung über das Jahr hinweg zu erreichen. Und nicht zuletzt arbeitet ZETA Zero mit Propan als Kältemittel und verzichtet damit vollständig auf die klimaschädlichen HFKW-Varianten.
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